Lothar Neumann
Hänsel und Gretel
Hänsel und Gretel sind die Kinder eines armen Holzfällers, der mit seiner Frau im Wald lebt. Als die Not zu groß wird, überredet sie ihren Mann, die beiden Kinder nach der Arbeit im Wald zurück zu lassen. Der Holzfäller führt die beiden am nächsten Tag in den Wald. Doch Hänsel hat die Eltern belauscht, und die Kinder legen eine Spur aus kleinen weißen Steinen, anhand derer sie zurückfinden. So kommt es, dass der Plan der Mutter scheitert. Doch der zweite Versuch gelingt: Dieses Mal haben Hänsel und Gretel nur eine Scheibe Brot mit. Aus den Krümeln legen sie eine Spur, die jedoch von Vögeln gefressen wird. Dadurch finden die Kinder nicht mehr nach Hause und verirren sich. Nach langem Suchen finden die beiden ein Häuschen, das ganz aus Brot, Kuchen und Zucker hergestellt ist. Zunächst brechen sie Teile von dem Haus ab, um sie zu essen. In diesem Haus lebt jedoch eine Hexe, die eine Menschenfresserin ist.
Sowohl in der Fassung von 1812 als auch in der Fassung von 1819 ruft sie in einer Art von Lautmalerei: „Knuper, knuper, kneichen, wer knupert an meinem Häuschen?“ In Ludwig Bechsteins Deutschem Märchenbuch 1856 lautet der Text, abweichend von den Brüdern Grimm: „Knusper, knusper, kneischen! Wer knuspert mir am Häuschen?“. Die Antwort der Kinder dagegen ist bei Bechstein und in der erweiterten Fassung der Brüder Grimm von 1819 identisch: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“.
Die Hexe lässt sich nicht täuschen, fängt die beiden, macht Gretel zur Dienstmagd und mästet Hänsel in einem Käfig, um ihn später aufzuessen. Hänsel wendet jedoch eine List an: Um zu überprüfen, ob der Junge schon dick genug ist, befühlt die halbblinde Hexe jeden Tag seinen Finger. Hänsel streckt ihr nun jedes Mal einen kleinen Knochen entgegen, weil er Angst vor dem Tod hat. Als sie erkennt, dass der Junge anscheinend nicht fett wird, und sie die Geduld verliert, will sie ihn dann doch braten. Die Hexe bittet Gretel, in den Ofen zu gucken, ob dieser schon heiß sei. Aber Gretel behauptet, dass sie zu klein sei, um in den Ofen zu schauen. Deshalb muss die Hexe selbst nachsehen. Als sie den Ofen öffnet, schiebt Gretel die böse Hexe in den Ofen. Die Kinder nehmen Schätze aus dem Hexenhaus mit und finden den Weg zurück zum Vater. Die Mutter ist inzwischen gestorben. Nun leben sie glücklich und leiden keinen Hunger mehr.
Spiel RK08, Märchen nach den Brüdern Grimm, 2 Akte, 1 Bild,
4m, 5w Erwachsene und Jugendliche, ca. 80 Min.
10 Bücher EUR 100,00, Zusatzbuch EUR 10,00
Aufführungsgebühr generell 10 % der Einnahmen, Mindestgebühr EUR 50,00